Unter Mitochondriopathie versteht man eine Störung der Mitochondrienfunktion in den menschlichen Zellen. Mitochondrien sind kleine, ovale Strukturen (Zellorganellen) im Zellinneren, die neben der Zellatmung für die Kontrolle des Erbgutes zuständig sind.
Mit Ausnahme der roten Blutkörperchen befinden sich in allen Körperzellen im Durchschnitt ca. 1500 Mitochondrien, in denen unter Zuhilfenahme von Sauerstoff, Zucker und Phosphor Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat) produziert wird. ATP stellt für den Körper eine universell verfügbare Energie und einen wichtigen Regulator energieliefernder Prozesse dar.
Bei dem Stoffwechselvorgang der ATP-, bzw. Energiegewinnung, entstehen als Nebeneffekt ständig freie Sauerstoffradikale und hochreaktive Stickstoffmonoxidverbindungen, die zellschädigend wirken, sofern sie nicht durch Antioxidantien neutralisiert werden können.
Die Produktion der Sauerstoffradikale und der Stickstoffmonoxidverbindungen ist ein völlig normaler physiologischer Vorgang, wobei aber ihre Neutralisierung für die Gesunderhaltung von Zell – und Organfunktionen und damit des gesamten Organismus eine unverzichtbare Voraussetzung darstellt.
Hier sind es v.a. Schwefelverbindungen, wie das reduzierte Gluthation, Polyphenole und Thiole, die zur Entgiftung dieser schädigenden Substanzen und somit zur Regeneration und Stabilisierung der Mitochondrienfunktion und der zellulären Leistungsfähigkeit und Lebensdauer beitragen.
Fehlen hingegen die zur Entgiftung und Neutralisierung von Radikalen essentiellen Antioxidantien und Nährstoffe, so kann daraus eine Störung der Mitochondrienfunktion im gesamten Organismus resultieren. Es kommt nun zu einer verminderten Leistungsfähigkeit der Mitochondrien und folglich auch zu einer geringeren Sauerstoffverwertung, selbst dann, wenn genügend Sauerstoff vorhanden ist.
Somit entstehen einerseits zwar weniger Sauerstoff- und Stickstoffmonoxidradikale, die Zellschädigungen verursachen können, andererseits werden jedoch Zell- und Organleistungen reduziert.
Dies führt zeitgleich zu einer Verlagerung der Energiegewinnung aus den Mitochondrien ins Zellplasma, wo nun im Rahmen einer Glykolyse, bzw. Zuckervergärung, die Energieproduktion ohne Zuhilfenahme von Sauerstoff erfolgt.
Bleibt dies ein Dauerzustand, entstehen Kohlenmonoxid-und Methangase, die zelltoxisch sind und das Atemzentrum blockieren können. Zudem steigt der Säure-Basen-Wert innerhalb der Zellen, wodurch die zelleigene Energieproduktion gestört wird. Dies führt dazu, dass die Zellleistung gebremst und stattdessen die Zellteilung aktiviert wird.
Beide Prozesse der Energiegewinnung, sowohl der Zellleistungsprozess als auch der Zellteilungsprozess, sind physiologisch im menschlichen Organismus angelegt.
So muss das Zellteilungsmodell bei jeder Zellteilung aktiviert werden, weil hierbei keine zellschädigenden Sauerstoffradikale entstehen, die die sich teilende und somit empfindliche Zelle schädigen könnten. Nach der Zellteilung schaltet die Zelle dann wieder von der Blutzucker- auf die Sauerstoffverwendung, also von Zellteilung auf Zellleistung um – vorausgesetzt, Mitochondrienfunktion und -Struktur sind ausreichend intakt.
Bei nicht intakter Mitochondrienfunktion erfolgt die Energiegewinnung dauerhaft über die Blutzuckervergärung, d.h. der Zellleistungsmodus ist zerstört und der Zellteilungsmodus dauerhaft pathologisch aktiviert. Werden solche gestörten Zellen nicht vom Immunsystem erkannt und zerstört, so kann durch die anhaltenden Zellteilungssignale Krebs entstehen.
Die gleiche Mitochondrienstörung entsteht auch dann, wenn die für die Sauerstoffverwertung notwendigen Polyphenole, Fett- und Aminosäuren, Vitamine, Spurenelemente oder Mineralstoffe nicht in ausreichender Menge vorhanden sind. In der Folge dazu resultiert ein vermehrter Abbau körpereigener Eiweißstrukturen aus Organen und Muskulatur, die zu Blutzucker umgewandelt werden. Dieser Blutzucker wird dann wieder den Zellen, die auf Blutzuckervergärung umgeschaltet haben, zur Verfügung gestellt. Der dabei entstehende Gewichts- und Substanzverlust wird als Kachexie bezeichnet und stellt ein Symptom einer fortgeschrittenen Mitochondrienzerstörung dar.
Auch erhöhte Cholesterinspiegel können Zeichen einer Mitochondrienstörung sein. Cholesterin ist ein Baustein der – und Sexualhormonsynthese. Der erste Schritt der Hormonproduktion findet in den Mitochondrien statt. Ist dieser Schritt gestört, zeigt sich dies durch Hormonmangelzustände.
Die Cholesterinwerte steigen an, da die gestörten Mitochondrien die Hormonsynthese nicht mehr bewältigen können.
Auch der erste Schritt der Hämoglobinbildung zum Sauerstofftransport auf den roten Blutkörperchen findet in den Mitochondrien statt, wobei aus einer Störung der Mitochondrienfunktion eine Blutarmut (Anämie) resultieren kann.
Ein absolutes Frühsymptom der Mitochondriopathie stellt das Burn-Out-Syndrom dar.
Ursachen für eine Störung der Mitochondrienfunktion:
-Nitroverbindungen, z.B. in Medikamenten
-Sauerstoffmangel
-Konservierungsstoffe, wie z.B. Nitrit
-Psychische Belastungen wie Dauerkonflikte, Trennung, Schulden oder der Tod eines geliebten Menschen
-Schwermetallbelastung
-Belastung durch Insektizide, Pestizide, Fungizide
-Schmerzmittel, Antibiotika- und Kortisoneinnahme
-Handystrahlung und Elektrosmog
-chronische Entzündungen
-Ernährungsfehler
-Darmresorptionsstörungen
-zellwandfreie Erreger, die vom Immunsystem nicht mehr erkannt werden können
-Instabilität der Halswirbelsäule (Dens axis)
Diagnostik einer Mitochondriopathie:
Labordiagnostik:
Bestimmung von:
-LDH-Laktatdehydrogenase
-LDH –Isoenzyme wie
LDH-1 (4H) –im Herz
LDH-2 (3H1M)-im Lymphsystem
LDH-3 (2H2M) im Lungenepithel
LDH-4 (1H3M) in den Nieren
LDH-5 (4M) innerhalb von Leber- und Skelettmuskulatur
M2Pk aus Serum oder Stuhl
TKTL-1
Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin,Cystatin C
Glucose und HbA1C
Lipidassozierte Sialinsäure (LSA)
CRP: C-reaktives Protein
CD4 Zellen
Eisenstoffwechsel
Kleines Blutbild
Schilddrüsenparameter (TSH,T3,T4,TPO,TRAK)
Lipase und Amylase
Cholesterinesterase,GOT;GPT,y-GT
Ck-Creatinkinase
Stuhluntersuchung:
Sekretorisches IGA
M2PK
Pankreaselastase
Claprotectin
Alpha-1-Antitrysin
Darmflorabestimmung
Weierführende Diagnostik
-Test auf Nahrungsmittelallergien
-Allergiescreening
-Test auf Schwermetallbelastung
-Tumormarker
-Vitaminprofil
-Mineralstoffprofill
-Spurenelementprofil
-Aminosäurenprofil
Therapieansätze bei Mitochondriopathie
-Protokollinfusionen (siehe bitte unten)
-Chelattherapie zur Schwermetallausleitung
-Ozontherapie zur Verbesserung von Zellatmung und Sauerstoffversorgung
-Zufuhr von Organ- und Mitochondrienextrakten
-Vitamin C-Infusionen
-Procain-Baseninfusionen
-Colon-Hydrotherapie
-intravasale Laserblutbestrahlung
-Stressmanagement
-Ernährungsberatung
Ist die Funktion oder Struktur der Mitochondrien gestört, können sich verschiedene Krankheitsbilder entwickeln:
-Durchblutungsstörungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall
-Bluthochdruck
-Krebs
-Autoimmunerkrankungen
-Burn-Out-Syndrom
-Erschöpfungssyndrome
-Immunschwächen mit wiederkehrenden Virusinfektionen (wie z.B ,Epstein-Barr, Herpes, Hepatitis u.a.), Pilzinfektionen (Candida-und Schimmelpilzbefall), bakterielle Infektionen (Chlamydien, Mykoplasmen, Streptokokken, Staphylokokken, Borrelien, u.a.)
-orthopädische Erkrankungen wie Degeneration von Knorpeln und Knochen
-Depressionen
– Allergien wie Asthma, Neurodermitis, Heuschnupfen, Konjunktivitis
-chronische Entzündungen
-Nahrungsmittelintoleranzen
-Fibromyalgie
-Diabetes mellitus Typ 2
-Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto und Hyperthyreose
-Migräne